VTFF verabschiedet modernisierte Satzung, zwei weitere Frauen rücken in Vorstand auf. Dramatischer Appell der Mitgliederversammlung: Politik muss Dienstleistersterben stoppen und endlich ein steuerbasiertes Anreizmodell einführen. Prominent besetzter Festakt zum 75-jährigen Jubiläum.
VTFF verabschiedet modernisierte Satzung, zwei weitere Frauen rücken in Vorstand auf. Dramatischer Appell der Mitgliederversammlung: Politik muss Dienstleistersterben stoppen und endlich ein steuerbasiertes Anreizmodell einführen. Prominent besetzter Festakt zum 75-jährigen Jubiläum.
Berlin, 15.10.2024: Auf den Tag genau 75 Jahre nach seiner Gründung am 14. Oktober 1949 traf sich der Verband Technischer Betriebe Film und Fernsehen (VTFF) zu seiner Jahreshauptversammlung in Wuppertal. Anschließend feierte der traditionsreiche Verband der technisch-kreativen Dienstleister sein Jubiläum im angesagten Club Open Ground. Als Laudator für ausscheidende Vorstände sprach der Präsident der Filmförderanstalt (FFA) und Staatsminister a.D., Prof. Dr. h.c .Bernd Neumann. Björn Böhning, Sprecher des Gesamtvorstands der Produktionsallianz, hielt die Keynote.
Zu den wichtigsten Beschlüssen der Mitgliederversammlung gehörte die Verabschiedung einer modernisierten Satzung des Verbandes. Sie sieht unter dem Dach des VTFF neben den bestehenden Gruppen Studio, Postproduktion, Rental und Außenübertragung neue Gruppen für die Fundusbetriebe, für Visual Effects (VFX) und virtuelle Studios sowie für das Personal-Recruiting vor. Damit passt sich der VTFF den Veränderungen im Markt an und öffnet sich noch deutlicher weiteren Gewerken innerhalb der Dienstleistungsbranche.
Zudem schloss sich die Versammlung der Forderung anderer Branchenverbände an, dass mindestens 50 Prozent der Beitragseinnahmen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in die Programmproduktion fließen müssen. Außerdem forderte der VTFF zum wiederholten Mal, dass die ARD-Anstalten und das ZDF aus Effizienzgründen technische Dienstleistungen konsequent an den freien Markt outsourcen (z. B. Ü-Wagen, Postproduktion Bild und Ton). Ungenutzte Immobilien und insbesondere nicht ausgelastete Studiokapazitäten sollten liquidiert werden.
Darüber hinaus hat die Mitgliederversammlung den Vorschlag der Geschäftsführung zur Rückstufung der Mitgliedschaft im Dachverband Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V. (SPIO) vom ordentlichen zum außerordentlichen Mitglied unterstützt. Damit nimmt der VTFF zukünftig nur noch einen Beobachterstatus ein.
Der VTFF sieht die aktuelle Entwicklung in der SPIO mit Rückschnitt von Kompetenzen sehr kritisch und bemängelt die Beherrschung des Spitzenverbandes durch nur vier Kino- und Verleihverbände. Dies berge ein hohes „Conflict of Interest“-Potenzial.
Last but not least formulierte die VTFF-Mitgliederversammlung einen einmütigen und kraftvollen Appell an die Länder- und Bundespolitik. Sie soll noch in diesem Jahr im Zuge der Gesamtreform der Filmförderung ein wirksames Anreizmodell (Tax Incentive) verabschieden, um den Produktionsstandort Deutschland auf die internationale Landkarte zurückzubringen. Nur so sei die Wettbewerbsfähigkeit für Film- und Serienproduktionen wiederherzustellen. Ein weiteres Jahr mit leeren Auftragsbüchern, leeren Studios und nicht ausgelasteten Kapazitäten würden viele technische Dienstleister nicht überleben. „Das Dienstleistersterben hat bereits begonnen!“, erklärte VTFF-Geschäftsführer Achim Rohnke. „Die Politik muss endlich den Turbo anwerfen.“ Der VTFF setzt sich seit Jahren für ein Steueranreizmodell für Film- und Serienproduktionen ein.
Innerhalb des Vorstandes des VTFF gab es einige signifikante Veränderungen. Charlie Woebcken und Christian Sommer, beides langjährige Vorstände, sind aus dem VTFF-Vorstand ausgeschieden. Sie wurden zu Ehrenmitgliedern des Verbandes ernannt. Die Laudatio für die langjährige Verdienste von Woebcken und Sommer hielt der amtierende FFA-Präsident Bernd Neumann.
In der Nachwahl wurden Andrea Peters, CEO der Theaterkunst GmbH, sowie Andrea Brüggemann, CEO der Buch Mich GmbH, zu Vorständen gewählt. Damit besteht der neue VTFF-Vorstand insgesamt aus drei Männern und vier Frauen – auch hier setzt der Verband im 75. Jahr seines Bestehens ein Zeichen der Erneuerung und Diversität. „Mit der teilweisen Neubesetzung des Vorstandes ist dem VTFF eine sehr gute Staffelübergabe gelungen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Stefan Hoff. In seiner langen Geschichte habe es der Verband stets geschafft, Menschen für sich zu begeistern, sich neu zu erfinden und frische Impulse zu setzen. Nach der Jahreshauptversammlung feierte der VTFF sein 75-jähriges Bestehen in dem weltweit gefeierten Wuppertaler Club Open Ground.
Der Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen e.V. ist das bundesweite Sprachrohr und Netzwerk der technisch-kreativen Dienstleistungsunternehmen für Film, Fernsehen und andere audiovisuelle Produktionen. Seine Mitgliedsunternehmen kommen aus den Bereichen Außenübertragung, Kamera- und Lichtverleih, Fundus, Ton-/ Studio, Virtual Production und Postproduktion/VFX und repräsentieren über die Hälfte des Marktvolumens.
Kontakt: VTFF | Jeannette Dobrunz | Tel. 0151-678 25 837 | www.vtff.de | info@vtff.de
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