Neue Aufstellung brachte neue Dynamik. Verband will mehr Anerkennung und Wertschöpfung für die technischen Dienstleister
Berlin, 17. Oktober 2022: Steigende Mitgliederzahlen, neue Geschäftsstellen, eine erhöhte mediale Präsenz und zahlreiche neue Initiativen, etwa in Sachen Green Shooting – seit der Neu-Aufstellung der Geschäftsführung vor einem Jahr hat der Verband Technischer Betriebe Film- und Fernsehen (VTFF) viele Projekte erfolgreich auf den Weg gebracht. Neben den großen Themen wie Green Shooting oder der Reform der Filmförderung will der VTFF künftig noch stärker für eine allgemein höhere Wertschätzung der technischen Dienstleister innerhalb der Film- und Fernseh-Industrie kämpfen. Dies müsse sich auch an einem deutlich höheren Anteil an der Wertschöpfung der Branche zeigen.
„Mit der Übernahme der Geschäftsführung durch Achim Rohnke vor einem Jahr hat der VTFF eine neue Dynamik entwickelt“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Stefan Hoff. Der ehemalige Geschäftsführer der Bavaria Film GmbH hatte im September 2021 die Geschäftsführung des VTFF übernommen. „Wir konnten seitdem neben der Berliner Zentrale in München und Köln zwei weitere Büros eröffnen und sind seit einem Jahr mit den Verbandsthemen viel präsenter in der Öffentlichkeit und in der Politik. Außerdem konnten wir die Zahl der Mitglieder auf 60 steigern“, so Hoff weiter.
Neben Initiativen wie etwa der zur Bewahrung des deutschen Filmerbes gehörten zu den großen Themen des Verbandes, der die Interessen der Dienstleister aus den Bereichen Außenübertragung, Rental, Ton-/Studio und Postproduktion/VFX vertritt, in den vergangenen zwölf Monaten das Green Shooting und die Reform der Filmförderung. So hat der VTFF einen „grünen Steckbrief“ entwickelt, mit denen die im Verband organisierten Studios dokumentieren, welche ökologischen Standards sie bereits erfüllen – eine wichtige Orientierungshilfe für Sender und Produzenten.
Gegenüber der Politik forderte der VTFF energisch spezielle Förderprogramme für die technischen Dienstleister ein, die die Hauptlast des Transformationsprozesses zu einer nachhaltigen Produktionsweise tragen müssen. Über eine interne Befragung fand der Verband heraus, dass die Dienstleister allein 78 Millionen Euro investiert müssen, um konventionelle Stromgeneratoren durch umweltfreundliche Hybrid- oder Akku-Generatoren zu ersetzen.
Gleichzeitig setzte sich der Verband für eine grundlegende Reform der Filmförderung ein. Hintergrund ist, dass der Filmstandort Deutschland trotz Produktionsboom im internationalen Wettbewerb immer stärker zurückfällt und Personal und Technologie zunehmend ins erfolgreichere Ausland abwandern. Um diesen Brain Drain zu stoppen, fordert der VTFF – orientiert an erfolgreichen Modellen etwa in Österreich und Großbritannien – eine Abkehr von der föderalen Filmförderung nach dem Gießkannenprinzip und eine Hinwendung zu einem steuerlichen Anreizsystem, das der Branche langfristige Planungssicherheit ermöglicht. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, hat der VTFF im September einen entsprechenden Brief an die Medienbeauftragten und -expert:Innen des deutschen Bundestages sowie an Institutionen der Filmwirtschaft geschickt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Verbandsarbeit in den zurückliegenden zwölf Monaten war der Einsatz für mehr Wertschätzung der Arbeit der technischen Dienstleister sowie für ihre adäquate Teilhabe an der Wertschöpfung der Branche. So ging der VTFF nicht nur gegen die brachiale Praxis von Sendern und Produzenten vor, Produktionsaufträge kurzfristig zu stornieren, er unterstützt die Unternehmen aus dem Bereich Außenübertragung auch bei der Durchsetzung ihrer TÜV-geprüften Servicequalität. Um diesen Goldstandard gegen die Billig-Mentalität vieler Vergabeverfahren durchzusetzen, hat sich der VTFF wiederholt an Sender und Produzenten gewandt.
Das Thema Wertschätzung der Dienstleistungen der technischen Betriebe der Film- und Fernsehwirtschaft wird auch im kommenden Jahr auf der Agenda des Verbandes oben stehen. „Wir werden noch stärker als zuvor ,Money for Value‘ einfordern“, kündigt Geschäftsführer Achim Rohnke an. Der Anteil der Dienstleister an den Umsätzen der Branche sei viel zu niedrig, so Rohnke weiter. So seien die Mitglieder des VTFF täglich dabei, konventionelle Arbeitsweisen in der Filmwirtschaft in digitale Workflows und nachhaltigere Produktionen im Sinne von Green Production zu etablieren. „Diese anspruchsvolle Arbeit muss in Zukunft viel stärker honoriert werden. Der Anteil der Dienstleister an der Wertschöpfung ist viel zu niedrig“, so Rohnke.
All diese Initiativen fanden aufgrund der neuen Kommunikationsstrategie des VTFF in der Öffentlichkeit viel Widerhall. So ist der Verband auch in den sozialen Medien inzwischen sehr gut vernetzt. In dem Netzwerk LinkedIn hat sich die Zahl der Follower:Innen im vergangenen Jahr versechsfacht, der Account des Verbandes ist inzwischen eine Plattform des regen Austausches von Mitgliedern und Branche. „Wir werden den erfolgreichen Weg fortsetzen und mit großem Engagement für die Interessen unserer Mitglieder weiter streiten“, erklären Stefan Hoff und Achim Rohnke gemeinsam. Angesichts einer drohenden Rezession mit Inflation und explodierenden Kosten für Energie und Material sei dies nötiger denn je.