VTFF: Programm muss im neuen Filmfördergesetz verankert werden
Das Programm zur Digitalisierung des nationalen Filmerbes läuft mit einer jährlichen Finanzausstattung von zehn Millionen Euro bereits seit 2019 und ist auf eine Laufzeit von zehn Jahren terminiert. Getragen wird es zu gleichen Teilen von der Filmförderungsanstalt (FFA), der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) sowie den Bundesländern. Bisher wurden laut dem VTFF im Auftrag von Produzenten, Verleihern, Archiven und Stiftungen rund 1000 Titel aus 100 Jahren deutscher Filmgeschichte teils aufwändig restauriert und digitalisiert. Zu den Filmen, die so erhalten wurden, gehören international erfolgreiche Werke wie „Das Geisterhaus“, „Himmel über Berlin“ oder „Sophie Scholl“.
Diese erfolgreiche Arbeit muss durch die konsequente Verankerung des Filmerbe-Programms im neuen FFA fortgesetzt werden, fordert der Verband, in dem die technischen und kreativen Dienstleister der TV- und Filmbranche organisiert sind. „Die Sicherung des nationalen Filmerbes auf dem Stand der neusten digitalen Technik ist eine kulturelle Verantwortung gegenüber der Nachwelt, der wir uns stellen müssen“, erklärt Josef Reidinger, VTFF Vorstand Postproduktion und Ton sowie Managing Director von Pharos The Post Group, München. „Das muss sich ein Land wie Deutschland leisten.“ Dies sei sicher auch im Sinne der Produzenten.
Der Prozess der Restaurierung und Digitalisierung des oft hochempfindlichen Materials bedarf von der Materialkontrolle über das Reinigen, Scannen, der Farbkorrektur, der Tonbearbeitung etc. vieler Arbeitsschritte, für die ein umfangreiches Spezialwissen der Restaurateure erforderlich ist. Zudem müssen die Produktionshäuser in High-tech-Equipment investieren. „Wir haben gerade für unseren Restaurierungs-Workflow in allen Bereichen investiert“, berichtet Hendrik Teltau, Managing Director und Head of Film Restoration bei der Cinegrell Postfactory GmbH in Berlin, die u.a. für das Bundesarchiv Filmmaterial restauriert. Allein bei den großen, kinotauglichen Scansystemen z.B. ist man bei der Anschaffung der entsprechenden Hardware schnell im sechsstelligen Bereich, aber diese Systeme sind erforderlich, wenn man für die
Langzeitarchivierung in hoher Qualität digitalisieren möchte. Cinegrell beschäftigt einige Restaurateure und hat bereits zusätzliche Arbeitsplätze in dem Bereich geschaffen.
Die Aufbauarbeit in die Bewahrung des nationalen Filmerbes seit 2019 sowie die Investitionen in Spezialwissen, Arbeitsplätze und Technologie sieht der VTFF gefährdet, sollte das Programm nicht im gleichen Umfang oder gar nicht mehr fortgeführt werden. „Das Know-how und das hochqualifizierte Personal, das wir in den vergangenen Jahren erfolgreich etablieren konnten, würde dem Filmstandort Deutschland auf Dauer verloren gehen“, erklärt VTFF-Vorstand Josef Reidinger. Deshalb fordert der Verband im Sinne der Planungssicherheit für die technischen Dienstleister eine Fortschreibung des Programms im neuen FFG. „Wir müssen unbedingt dafür kämpfen, dass das Programm für die Digitalisierung des nationalen Filmerbes erhalten bleibt“, so Reidinger weiter. In diesem Sinne hat sich der VTFF Mitte vergangenen Monats in einem Schreiben an Staatsministerin Claudia Roth für die Fortsetzung der Digitalisierung des nationalen Filmerbes eingesetzt.
Der Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen e.V. ist das bundesweite Sprachrohr und Netzwerk der technisch-kreativen Dienstleistungsunternehmen für Film, Fernsehen und andere audiovisuelle Produktionen. Seine Mitgliedsunternehmen kommen aus den Bereichen Außenübertragung, Kamera- und Lichtverleih, Ton-/ Studio und Postproduktion/VFX und repräsentieren über die Hälfte des Marktvolumens.
Kontakt: VTFF | Jeannette Dobrunz | Tel. 0151-678 25 837 | www.vtff.de | info@vtff.de
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