White Paper zeigt Möglichkeiten der volumetrischen Videoproduktion auf
Neue Techniken wie Augmented oder Mixed Reality sprengen den Rahmen des Bildschirms und lassen visuelle Inhalte Teil der Realität werden. Dies bietet nicht nur der TV- und Filmbranche, sondern der gesamten Industrie völlig neue Möglichkeiten, etwa der Architektur. Die Darstellung von dreidimensionalen Menschen ist allerdings sehr aufwendig und kompliziert. Die Authentizität lässt nicht zuletzt wegen der komplexen Geometrie feiner Strukturen oft zu wünschen übrig – bisher. Die sogenannte „Volumetrische Videoproduktion“ verspricht hier einen gewaltigen Sprung nach vorn und ermöglicht es, die gesamte Präsenz eines Menschen dreidimensional einzufangen, inklusive Mimik und Gestik. So gelingt nicht nur die naturalistische Abbildung eines Menschen, bei Filmproduktionen können die Schauspielerinnen und Schauspieler auch in ihren Kostümierungen agieren und Requisiten nutzen. Auch wenn sich die Technik rund um das Produzieren von volumetrischen Videos noch in der Entwicklung befindet, geht das neue Verfahren schon heute weit über die bisherigen Möglichkeiten der Bewegungserfassung (Motion Capture) hinaus, es ist auch kostengünstiger und skalierbarer.
Dargestellt ist diese neue richtungsweisende Technologie in dem White Paper „Volumetrische Videoproduktion“. Auf 95 Seiten werden hier alle Aspekte des volumetrischen Films – seine Eigenheiten, Herstellungsverfahren, heutigen Anwendungsmöglichkeiten und künftige Perspektiven – präsentiert (Autorin: Barbara Flügel). Das Weißbuch macht den Leser zunächst mit den Grundlagen von Virtual und Augmented Reality vertraut, führt schrittweise in die Technologie der volumetrischen Videoherstellung ein und zeigt die einzelnen operativen Produktionsschritte auf. Am Ende werden anhand von ein paar Case Studies die ersten Arbeitsergebnisse der neuen Technologie anschaulich gemacht.
Herausgegeben wird das Paper von der Interlake Media GmbH. Das Unternehmen gehört neben der ARRI Cine Technik GmbH, der Studio Babelsberg AG und der Fraunhofer Gesellschaft zu den Betreibern des volumetrischen Volucap Studios, das sich auf dem Gelände der Filmstudios Potsdam-Babelsberg befindet. In dem 2018 gegründeten Studio hat die volumetrische Zukunft bereits begonnen. Es ist mit 32 Kameras mit einer Auflösung von 5.000 mal 4.000 Pixeln ausgestattet, die rundum auf einer vier Meter hohen Rotunde installiert sind. Auf der Grundlage einer von der Volucap entwickelten Technik können Personen und Objekte dreidimensional und lebensecht in den Raum gescannt werden. Als erstes kommerziell genutztes Studio dieser Art in Kontinentaleuropa kann es über die Filmbranche hinaus auch professionelle Auftragsproduktionen in anderen Bereichen umsetzen, etwa in der Medizin oder der Auto- und Gamesindustrie.
Großes, über die Branche hinausgehendes Aufsehen erregte das Volucap Studio 2019 mit der Produktion der „Tagesschau 2025“. Dabei nahm es die ganze Nachrichtensendung der ARD in Mixed Reality auf, wobei die Moderatorin Linda Zervakis außerhalb des Bildschirms wie ein lebensechter Avatar dreidimensional im Raum stand – Nachrichten aus der Zukunft sozusagen. Zwischen 2019 und 2021 stellte die Volucap außerdem die gesamte Multikamera Technik für Spezialeffekte der Hollywood Produktion Matrix 4 zur Verfügung und reduzierte durch den Einsatz der neuartigen Technologie bei der Aufzeichnung die VFX Arbeiten in der Postproduktion erheblich.
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